Die Losungen


   Saturday, 27. April 2024  

Jeremia 2, 35

35  Und bei allem sagst du immer noch: 'Ich bin doch ohne Schuld! Er ist ja nicht mehr zornig auf mich!' Deshalb mache ich dir den Prozess

Lukas 23, 42

42  Dann sagte er: "Jesus, denk an mich, wenn deine Herrschaft beginnt!"




Jeremia 2

Das treulose Volk

 1  Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:  2  "Geh und ruf es Jerusalem in die Ohren: So spricht Jahwe:

'Ich denke an deine Jugendtreue, / an die Liebe deiner Brautzeit, / wie du mir folgtest in der Wüste, / in dem Land, wo gar nichts wächst
 3  Israel war Jahwe geweiht, / es war die Erstfrucht seiner Ernte. / Wer davon aß, machte sich schuldig, / Unglück kam über ihn', spricht Jahwe  4  Hört das Wort Jahwes, ihr Nachkommen Jakobs, / ihr Sippen vom Haus Israel!  5  So spricht Jahwe: / Welches Unrecht fanden eure Väter an mir, / dass sie sich von mir entfernten, / dass sie dem Nichts nachliefen / und so selbst zu Nichts geworden sind  6  Sie fragten nicht: / 'Wo ist Jahwe, der uns aus Ägypten geführt, / der uns den Weg wies durch die Wüste, / durch ein wildes, zerklüftetes Land, / ein Land des Durstes und des Dunkels, / das niemand bewohnt und niemand durchzieht?'  7  Ich brachte euch ins Gartenland, / damit ihr dessen Frucht und Güter genießt. / Doch kaum wart ihr dort, habt ihr es besudelt, / habt mir mein Eigentum zum Abscheu gemacht  8  Die Priester fragten nicht: 'Wo ist Jahwe?' / Die Hüter des Gesetzes kannten mich nicht, / die Hüter des Volkes brachen mit mir. / Die Propheten weissagten für Baal [8] , / liefen den Nichtsnutzen nach  9  Darum klage ich euch weiterhin an, spricht Jahwe. / Auch eure Enkel verklage ich noch!  10  Fahrt doch zu den Inseln der Kittäer [10] , / schaut euch dort um! / Schickt Leute nach Kedar [10] , / erkundigt euch genau! / Ist jemals so etwas geschehen?  11  Hat je ein Volk seine Götter getauscht? / Dabei sind es noch nicht einmal Götter! / Doch mein Volk tauscht seine Herrlichkeit ein / gegen das, was gar nichts nützen kann!  12  Schaudert, ihr Himmel, / bebt vor Entsetzen, / spricht Jahwe  13  Denn mein Volk hat doppeltes Unrecht verübt: Mich verließen sie, / die Quelle lebendigen Wassers, / um sich Regengruben auszuhauen, / Zisternen mit Rissen, / die das Wasser nicht halten  14  Ist Israel denn ein Sklave, / gar ein Sklave von Geburt? / Warum ist es zur Beute geworden?  15  Junglöwen brüllten über ihm. / Sie haben sein Land zur Wüste gemacht. / Seine Städte sind verbrannt und menschenleer  16  Nun kommen auch noch die Ägypter / von Memphis [16] und Tachpanhes [16] / und weiden dir den Scheitel ab  17  Das hast du dir selbst zuzuschreiben, / denn du hast Jahwe, deinen Gott, verlassen, / als er dich noch auf seinem Weg führte  18  Was nützt es jetzt, nach Ägypten zu laufen? / Willst du das Nilwasser trinken? / Was nützt es, nach Assyrien zu gehen? / Willst du aus dem Euphrat schöpfen?  19  Deine Bosheit bringt dich ins Unglück, / dein treuloses Treiben führt die Strafe herbei. / Sieh doch ein, wie schlimm und bitter es ist, / Jahwe, deinen Gott, zu verlassen / und keine Ehrfurcht zu haben vor mir, / spricht Jahwe, der Herr, / der allmächtige Gott [19]  20  Denn von jeher zerbrachst du dein Joch [20] , / sprengtest deine Fesseln. / 'Ich will nicht dienen!', sagtest du / und legtest dich als Hure / auf jeden hohen Hügel / und unter jeden grünen Baum  21  Ich hatte dich als Edelrebe gepflanzt, / du warst ein erlesenes Gewächs. / Wie hast du dich verwandelt! / Ich sehe nur noch entartete Reben, / einen fremden, verwilderten Weinstock  22  Auch wenn du dich mit Lauge wäschst, / wenn du noch so viel Waschpaste nimmst, / der Schmutz deiner Schuld bleibt immer vor mir, / spricht Jahwe, der Herr  23  Wie kannst du nur sagen: / 'Ich bin nicht befleckt, / hatte nichts mit Götzen [23] zu tun!'? / Schau auf dein Treiben im Tal [23] , / denk über deine Taten nach! / Du brünstiges Kamel / läufst ständig hin und her  24  Die wilde Eselin, / an die Wüste gewöhnt: / Vor lauter Gier schnappt sie nach Luft, / ihre Brunst ist nicht zu bremsen. / Wer sie sucht, muss sich nicht müde laufen, / in ihrer Brunstzeit findet er sie  25  Erspare deinem Fuß die Blöße, / deiner Kehle den Durst! / Doch du sagst: 'Nein, verdammt noch mal! / Ich liebe diese Fremden und laufe ihnen nach!'  26  Wie ein ertappter Dieb beschämt dasteht, / so muss sich das Haus Israel schämen: / alle, die dazu gehören, / ihre Könige und hohen Beamten, / ihre Priester und ihre Propheten  27  Sie sagen zum Holzstück: 'Du bist mein Vater!', / und zur Steinfigur: 'Du brachtest mich zur Welt!' / Mir kehren sie den Rücken zu / und nicht das Gesicht. / Doch wenn das Unglück sie trifft, dann schreien sie: / 'Steh auf und rette uns!'  28  Wo sind denn deine Götter, / die du dir selber machst? / Lass sie doch aufstehen, / falls sie helfen können, / wenn das Unglück kommt. / Denn so zahlreich wie deine Städte / sind deine Götter, Juda!  29  Warum klagt ihr mich an? / Ihr habt doch mit mir gebrochen, / spricht Jahwe  30  Vergeblich schlug ich eure Söhne, / sie ließen sich nicht erziehen. / Euer eigenes Schwert fraß eure Propheten / wie ein hungriger Löwe  31  O gegenwärtiges Geschlecht! Beachtet doch das Wort Jahwes! / War ich für Israel denn eine Wüste, / war ich ein finsteres Land? / Warum sagt mein Volk: 'Los, wir gehen! / Wir kommen nicht zu dir zurück.'  32  Vergisst ein Mädchen seinen Schmuck, / eine Braut ihren prächtigen Gürtel? / Doch mein Volk vergaß mich / schon so unendlich lange Zeit  33  In der Jagd nach Liebhabern bist du unübertrefflich. / So hast du dich an deine Verbrechen gewöhnt  34  Ja, an deinen Säumen findet sich das Lebensblut schuldloser Armer, / und die hast du nicht beim Einbruch ertappt! / Ja, es fand sich sogar noch mehr  35  Und bei allem sagst du immer noch: 'Ich bin doch ohne Schuld! Er ist ja nicht mehr zornig auf mich!' Deshalb mache ich dir den Prozess  36  Warum hast du es nur so eilig, deine Politik zu verändern? / Ägypten wird dich genauso enttäuschen, / wie dich Assyrien enttäuschte  37  Auch von dort kommst du ratlos zurück, / die Hände vorm Gesicht. / Jahwe hat verworfen / auf die du vertraust. / Mit ihnen gelingt es dir nicht."

[8]: Baal bedeutet "Herr" oder "Gebieter". Er wurde als Fruchtbarkeitsgott in Kanaan verehrt.
[10]: Die Kittäer bewohnten Zypern und die griechischen Inseln.
Kedar. Arabischer Stamm südöstlich von Israel. Nomadisierende Händler, als Kämpfer gefürchtet.

[16]: Memphis war die alte Hauptstadt Ägyptens, 21 km südlich vom heutigen Kairo.
Tachpanhes war eine Grenzfestung gegen Syrien und Israel in der Nähe von Pelusium im äußersten Nordosten von Ägypten.

[19]: der allmächtige Gott. Hebräisch: Zebaoth, das heißt "Heere" oder "Kriege". In der LXX wird der Begriff immer mit "pantokrator", "Allherrscher" oder "Allmächtiger" wiedergegeben.
[20]: Ein Joch war der Holzrahmen, mit dem zwei Rinder vor Wagen oder Pflug gespannt wurden. Im übertragenen Sinn bedeutet es die Herrschaft, unter der man steht.
[23]: Götzen. Wörtlich: Baalen. Baal bedeutet "Herr" oder "Gebieter" und war der Name des kanaanäischen Fruchtbarkeitsgottes. In der Mehrzahlform sind allgemein die fremden Götter gemeint oder die vielen Baalsheiligtümer im Land.
im Tal. Gemeint ist wohl das Hinnom-Tal bei Jerusalem, ein Zentrum götzendienerischen Treibens.

Lukas 23

Die Kreuzigung

 26  Als sie ihn dann abführten, kam gerade ein gewisser Simon, der aus Zyrene stammte, vom Feld zurück. Den packten sie und luden ihm das Kreuz auf. Er musste es hinter Jesus hertragen  27  Eine große Menschenmenge folgte Jesus, darunter viele Frauen, die laut klagten und jammerten  28  Jesus drehte sich zu ihnen um und sagte: "Ihr Frauen von Jerusalem, weint nicht über mich! Weint über euch selbst und über eure Kinder!  29  Denn es kommt die Zeit, da wird man sagen: 'Wie gut sind die Frauen dran, die keine Kinder bekommen konnten, die nie ein Kind geboren und gestillt haben!'  30  Dann wird man zu den Bergen sagen: 'Fallt auf uns herab!', und zu den Hügeln: 'Begrabt uns unter euch!'  31  Denn wenn man das schon dem grünen Baum antut, was wird dann erst dem vertrockneten geschehen?"  32  Zusammen mit Jesus wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt  33  Als sie an die Stelle kamen, die "Schädel" genannt wird, kreuzigten sie ihn und die beiden Verbrecher, den einen rechts und den anderen links von ihm  34  Jesus sagte: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Aber die Soldaten verlosten seine Kleidung unter sich  35  Das Volk stand da und sah zu. Ihre führenden Männer aber spotteten: "Anderen hat er geholfen, jetzt soll er sich selbst helfen, wenn er wirklich der Auserwählte ist, der von Gott gesandte Messias!"  36  Auch die Soldaten verspotteten ihn. Sie brachten ihm sauren Wein  37  und sagten: "Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst!"  38  Über ihm hatte man eine Tafel angebracht. Darauf stand [38] : "Das hier ist der König der Juden."  39  Einer der beiden Verbrecher höhnte: "Bist du nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und uns!"  40  Doch der andere fuhr ihn an: "Hast du denn gar keinen Respekt vor Gott? Du bist genauso zum Tod verurteilt wie er,  41  und du bist es mit Recht! Wir beide bekommen, was wir verdient haben, aber der da hat nichts Unrechtes getan."  42  Dann sagte er: "Jesus, denk an mich, wenn deine Herrschaft beginnt!"  43  Jesus erwiderte ihm: "Ich versichere dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein."  44  Inzwischen war es Mittag geworden. [44] Da verlor die Sonne plötzlich ihren Schein. Bis zur Mitte des Nachmittags [44] legte sich eine schwere Finsternis über das ganze Land

[38]: Spätere Handschriften haben hier nach Johannes 19,20 eingefügt: auf Griechisch, Lateinisch und Hebräisch.
[44]: Mittag. Wörtlich: schon um die sechste Stunde.
Wörtlich: bis zur neunten Stunde.











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