Kolosser 1

Einleitung

Das Leben mit Christus ist allem überlegen


Kurze Zeit nachdem Paulus seinen Brief an die Epheser geschrieben hatte, trafen Timotheus, einer der treusten Mitarbeiter des Paulus, und Epaphras, der Gründer der Gemeinde von Kolossä, in Rom ein. Als der Apostel den Bericht des Epaphras vernommen hatte, verfasste er gemeinsam mit Timotheus einen Brief an die Gemeinde in Kolossä. Dieser Brief ist dem Epheserbrief sehr ähnlich, ist aber kein Rundschreiben, sondern richtet sich an eine einzelne Gemeinde. Tychikus wird ihn zusammen mit dem Epheserbrief (Epheser 6,21) überbringen und dabei von Onesimus begleitet werden (Kolosser 4,7-9).



Christus zu erkennen ist viel mehr wert und hat viel bessere Konsequenzen als alle Mysterien und Weisheiten dieser Welt.
 1  Es schreiben Paulus, der nach dem Willen Gottes ein Apostel von Jesus Christus ist, und Timotheus, der Bruder  2  An die heiligen und treuen Geschwister in Kolossä [2] , die mit Christus verbunden sind. Wir wünschen euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater

Dank und Fürbitte für die Gemeinde

 3  Immer wenn wir für euch beten, danken wir Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus,  4  weil wir von eurem Glauben an Christus, an den Messias Jesus, gehört haben und von eurer Liebe zu allen, die Gott geheiligt hat  5  Ausgelöst wurde das durch die Hoffnung auf das, was im Himmel für euch bereitsteht. Von ihr habt ihr ja schon gehört, als die Wahrheit des Evangeliums zu euch kam  6  Diese Botschaft ist nicht nur bei euch, sondern auch in der ganzen Welt bekannt. Überall breitet sie sich aus und bringt Frucht. So geschieht es auch bei euch, seit ihr sie das erste Mal gehört und die Gnade Gottes klar und deutlich erkannt habt  7  Gelernt habt ihr das alles von Epaphras, der ein lieber Mitarbeiter für uns ist und ein treuer Diener des Messias für euch  8  Er hat uns auch von der Liebe erzählt, die der Heilige Geist euch geschenkt hat  9  Seitdem hören wir nicht auf, inständig für euch zu beten. Wir bitten Gott, dass er euch erkennen lässt, was sein Wille ist, und dass er euch mit Weisheit und geistlichem Verständnis erfüllt  10  Denn ihr sollt den Herrn mit eurem Leben ehren und ihn erfreuen mit allem, was ihr tut. Euer Leben wird dann als Frucht alle Art von guten Werken hervorbringen, und ihr werdet Gott immer besser verstehen  11  Ihr werdet auch die herrliche Kraft Gottes an euch erfahren, damit ihr alles geduldig und standhaft ertragen könnt  12  Dann werdet ihr mit Freude dem Vater danken, dass er euch fähig gemacht hat, an dem Erbe teilzuhaben, das für sein heiliges Volk im Licht bestimmt ist  13  Er hat uns aus der Gewalt der Finsternismächte befreit und uns unter die Herrschaft seines geliebten Sohnes gestellt  14  Ja, durch ihn, unseren Herrn, wurden wir freigekauft, und durch ihn sind uns die Sünden vergeben

Wir haben einen großartigen Herrn

 15  Er ist das Abbild des unsichtbaren Gottes, / der Erstgeborene, der über allem Geschaffenen steht  16  Denn durch ihn wurde alles erschaffen, / alles im Himmel und auf der Erde, / das Sichtbare und das Unsichtbare, / Thronende und Herrschende, / Mächte und Gewalten. / Alles ist durch ihn geschaffen / und alles hat sein Ziel in ihm  17  Vor allem, was es gibt, war er da, / und alles hat in ihm Bestand  18  Er ist auch der Kopf des Körpers, der Gemeinde heißt. / Er ist der Anfang, / der Erste, der von den Toten auferstand. / In jeder Hinsicht sollte er der Erste sein  19  Denn mit ganzer Fülle wollte Gott in ihm wohnen  20  und durch ihn alles für ihn zu versöhnen. / Durch sein am Kreuz vergossenes Blut machte er Frieden, / sei es für die auf der Erde oder im Himmel  21  Das gilt auch für euch. Früher wart ihr in fremde und feindliche Gedanken mit bösen Taten verstickt  22  Doch nun hat Gott euch mit sich ausgesöhnt, und zwar durch den Tod, den Jesus in seinem Körper auf sich nahm. So könnt ihr heilig, unangreifbar und ohne jeden Makel vor ihm stehen,  23  wenn ihr wirklich im Glauben fest gegründet bleibt und euch nicht von der Hoffnung des Evangeliums abbringen lasst, von der Freudenbotschaft, die ihr gehört habt, und die in der ganzen Welt gepredigt wird. Und ich, Paulus, stehe in ihrem Dienst

Wie Paulus für die Gemeinde kämpft

 24  Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Ich setze also meinen Körper für das ein, was von den Leiden des Messias für seinen Körper, nämlich die Gemeinde, noch aussteht  25  Gott hat mich beauftragt, ihr zu dienen und so auch bei euch sein Wort voll und ganz zu verkündigen  26  Es geht dabei um das Geheimnis, das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war, jetzt aber denen enthüllt wurde, die zu ihm gehören  27  Ihnen, seinen Heiligen, wollte Gott diesen herrlichen Reichtum zeigen. Denn sein Geheimnis ist auch für die anderen Völker bestimmt. Das ist Christus, der in euch lebt und eure Hoffnung auf die Herrlichkeit ist  28  Ihn verkündigen wir, indem wir die Menschen ermahnen und sie mit aller Weisheit belehren, die Gott uns schenkt. Denn wir möchten, dass sie Menschen werden, die in Christus erwachsen geworden sind  29  Für dieses Ziel setze ich mich mit aller Kraft ein und vertraue dabei auf das, was er durch seine Kraft in mir wirkt.

[2]: Jahrhunderte lang war Kolossä eine führende Stadt in Kleinasien. Sie lag im fruchtbaren Tal des Lykos-Flusses und an der großen west-östlichen Handelsroute, die bis zum Euphrat ging. Zur Zeit des Paulus hatte Kolossä an Bedeutung verloren, war aber immer noch eine wohlhabende Stadt. Etwa ein Jahr, nachdem Paulus diesen Brief geschrieben hatte, wurde Kolossä durch ein Erdbeben zerstört, wovon sich die Stadt nie mehr erholte.




  















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