Nahum 1

Einleitung

Gottes Strafgericht trifft Ninive


Etwa 25 Jahre nach Jesajas Tod berief Gott den Propheten Nahum. Das Assyrische Reich befand sich jetzt auf dem Höhepunkt seiner Macht. Gerade hatte König Assurbanipal die Stadt Theben in Ägypten erobert. Das Nordreich Israel existierte längst nicht mehr. Die aggressive Umsiedlungspolitik der Assyrer war beendet und es lebten fremde Völker im ehemaligen Nordreich Israel. In Juda herrschte der gottlose König Manasse.

So richtete der Prophet Nahum um das Jahr 660 v.Chr. seine Botschaft gegen die Stadt Ninive, die mehr als 100 Jahre nach der Predigt Jonas wieder einen gerichtsreifen Zustand erreicht hatte. Durch diese Gerichtsbotschaft in poetischer Sprache sollte Juda getröstet werden.

Wie Nahum vorausgesagt hatte, wurde Ninive erobert und zerstört. Das geschah im Jahr 612 v.Chr. durch den babylonischen König Nabopolassar.



Nahum kündigt Assyrien sehr anschaulich die Vergeltung Gottes für die Demütigung Israels an.
 1  Wort, das auf Ninive [1] lastet. Das Buch der Schau Nahums aus Elkosch [1]

Jahwes Macht

 2  Ein eifernder und rächender Gott ist Jahwe. / Jahwe ist ein Rächer und der Herr des Zorns. / Jahwe ist nachtragend gegen seine Feinde / und rächt sich an seinen Gegnern  3  Jahwe ist geduldig und von gewaltiger Kraft, / doch keinen lässt er ungestraft. / In Sturm und Wetter nimmt er seinen Weg, / seine Füße wirbeln Wolken auf  4  Er droht dem Meer und trocknet es aus, / lässt alle Ströme versiegen. / Baschan [4] und Karmel [4] sterben dahin, / ja, die Blüte des Libanon welkt  5  Berge beben vor ihm, / und Hügel geraten ins Wanken. / Bei seinem Anblick hebt sich die Erde, / das Festland mit allen Bewohnern  6  Wer hält stand vor seiner Wut, / wer besteht vor diesem flammenden Zorn? / Wie ein Feuerstrom ergießt sich sein Grimm, / die Felsen bersten vor ihm  7  Jahwe ist gut, / eine sichere Zuflucht in Zeiten der Not. / Er kennt die, die Schutz bei ihm suchen  8  Doch durch eine übermächtige Flut / zerstört er die feindliche Stadt. [8] / Finsternis verfolgt seine Feinde

Ninives Bosheit

 9  Was plant ihr gegen Jahwe? / Er führt doch das Ende herbei! / Er vernichtet euch mit einem einzigen Schlag. –  10  Denn wären sie auch wie Dornen verflochten / und von ihrem Zechtrank durchtränkt: / Wie dürres Stroh werden sie völlig verzehrt. –  11  Von dir [11] kam der, der Böses plante, / der gegen Jahwe Nutzloses riet  12  So spricht Jahwe, der Herr: / "Auch wenn sie unversehrt und zahlreich sind, / werden sie doch abgemäht, / es ist mit ihnen vorbei. / Habe ich dich, Juda, auch gebeugt, / werde ich es nicht noch einmal tun  13  Ja, jetzt zerbreche ich sein Joch auf dir, / deine Fesseln sprenge ich auf  14  Doch über dich, Assyrerkönig, / hat Jahwe bestimmt: / Von dir gibt es nun keine Nachkommen mehr! / Und in deinem Götterhaus / wird Schnitzwerk und Götterbild zerstört. / Dein Grab ist schon geschaufelt; / ich brauche dich nicht mehr."


[1]: Ninive war von 700 v. Chr. bis zu ihrem Fall 612 v. Chr. die Hauptstadt Assyriens und steht hier stellvertretend für das ganze Reich.
Elkosch. Die Lage des Ortes ist umstritten. Kafarnaum in Galiläa = Kfar Nahum (Dorf Nahums) könnte ein Hinweis sein.

[4]: Baschan ist eine fruchtbare Bergregion östlich vom See Gennesaret.
Der Karmel ist ein Berg, der die Mittelmeerebene unterbricht, ein Symbol für Schönheit und Fruchtbarkeit.

[8]: feindliche Stadt. Gemeint ist offenbar Ninive.
[11]: Von dir. Gemeint ist Ninive.




  















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