2. Samuel 22, 37
37 Du schafftest Raum meinen Schritten, / meine Knöchel blieben fest2. Korinther 3, 17
17 Der Herr ist aber der Geist Gottes, und wo dieser Geist des Herrn ist, da ist Freiheit2. Samuel 22
Davids Danklied
1 David dichtete dieses Lied [1] für Jahwe, nachdem dieser ihn vor Saul und allen anderen Feinden gerettet hatte. An dem Tag sang er: 2 Jahwe, mein Fels, mein Schutz und mein Retter, 3 mein Gott, meine Burg, in der ich mich berge, / mein Schild und mein sicheres Heil! / Er ist mir Zuflucht und hochragende Festung, / mein Retter, der mich schützt vor Gewalt 4 Ich rufe: "Jahwe sei gelobt!" / Schon bin ich von meinen Feinden befreit 5 Ich war in den Fesseln des Todes gefangen, / Sturzbäche des Unheils erschreckten mich 6 Mit Stricken des Todes war ich gebunden, / die Todesfalle schlug über mir zu 7 Ich rief zu Jahwe in meiner Angst, / schrie um Hilfe zu meinem Gott.Er hörte mich in seinem Tempel, / mein Hilfeschrei drang an sein Ohr 8 Da wankte und schwankte die Erde, / es bebten die Gründe des Himmels. / Sie zitterten, denn er wurde zornig 9 Rauch stieg auf von seiner Nase / und Feuer schoss aus seinem Mund, / glühende Kohlen sprühten hervor 10 Er neigte den Himmel tief auf die Erde / und fuhr auf dunklen Wolken herab 11 Er flog auf einem Cherub [11] , / er schwebte auf den Schwingen des Sturms 12 Er hüllte sich in Finsternis wie in ein Zelt, / in Regendunkel und schwarzes Gewölk 13 Durch seinen Glanz flammten Kohlen glühend auf 14 Am Himmel ließ Jahwe den Donner erdröhnen, / laut krachte die Stimme des Höchsten 15 Er schoss seine Pfeile und verjagte die Feinde, / er schleuderte Blitze und verwirrte sie 16 Da zeigte sich der Grund der Gewässer, / die Fundamente der Welt wurden entblößt / vor dem Drohen Jahwes, / vor dem Schnauben seines zornigen Atems 17 Aus der Höhe griff seine Hand nach mir, / sie fasste mich und zog mich aus der Flut 18 Er entriss mich den mächtigen Feinden, / die stärker waren als ich und mich hassten 19 Sie überfielen mich am Tag meines Unglücks, / doch Jahwe wurde mein Halt 20 Er führte mich hinaus ins Weite, / befreite mich, weil er mich mochte 21 Jahwe hat mir mein rechtes Tun vergolten, / mich nach der Reinheit meiner Hände beschenkt 22 Denn ich hielt mich an die Wege Jahwes, / fiel nicht schuldig von meinem Gott ab 23 Seine Rechte standen mir immer vor Augen, / seine Befehle wies ich nicht von mir weg 24 Ich lebte ohne Tadel vor ihm / und nahm mich vor der Sünde in Acht 25 So hat Jahwe mich für mein rechtes Tun belohnt, / denn in seinen Augen waren meine Hände rein 26 Einem Gütigen zeigst du dich gütig, / einem treuen Mann treu 27 Dem Reinen zeigst du dich rein, / doch dem Falschen bist du verdreht 28 Ja, du rettest das verarmte Volk, / doch stolze Augen zwingst du nieder 29 Ja, du bist meine Leuchte, Jahwe. / Jahwe macht das Dunkel mir hell 30 Ja, mit dir überrenn ich ein Heer, / mit meinem Gott überspring ich die Mauer 31 Ja, Gott – sein Weg ist tadellos, / Jahwes Wort ist unverfälscht. / Ein Schild ist er für alle, / die Schutz bei ihm suchen 32 Ja, wer ist Gott, wenn nicht Jahwe! / Wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott! 33 Dieser Gott ist meine Festung, / er macht meinen Weg tadellos 34 Er macht meine Füße gazellenflink / und standfest auf allen Höhen 35 Er lehrt meine Hände das Kämpfen / und meine Arme, den Bogen zu spannen 36 Du gabst mir den Schild deines Heils, / und dein Zuspruch machte mich groß! / 37 Du schafftest Raum meinen Schritten, / meine Knöchel blieben fest 38 Ich jagte meinen Feinden nach und überwältigte sie. / Erst als sie vernichtet waren, kehrte ich um 39 Zerschmettert habe ich sie, / sie stehen nicht wieder auf. / Tot fielen sie vor meine Füße 40 Du versorgtest mich mit Kraft zum Kampf, / zwangst meine Gegner unter mich nieder 41 Du hast meine Feinde zur Flucht gezwungen, / ich konnte meine Hasser vernichten 42 Sie blickten umher, aber da war kein Retter, / zu Jahwe, doch er hörte sie nicht 43 Ich zerrieb sie wie Staub auf der Erde, / zerstampfte sie wie Straßendreck 44 Du hast mich den Streitigkeiten des Volkes entrissen, / hast mich zum Haupt über Völker gesetzt. / Ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir 45 Ausländer kamen und krochen vor mir. / Sie hörten mir zu und gehorchten sofort 46 Zitternd kamen sie aus ihren Burgen / und gaben ihren Widerstand auf 47 Jahwe lebt! Gepriesen sei mein Fels, / erhoben der Gott meines Heils! 48 Denn Gott hat mir Rache verschafft, / hat mir die Völker unterworfen / 49 und mich meinen Feinden entrissen. / Du hast mich über meine Gegner erhoben, / mich vom Mann der Gewalttat befreit 50 Darum will ich dich loben, Jahwe, / deinen Ruhm vor den Völkern besingen, [50] 51 der seinem König große Siege verschafft, / der seinem Gesalbten Gnade erweist, / David und seinem Nachwuchs für immer.
[1]: Das Lied ist auch in Psalm 18 überliefert.
[11]: Cherub (Mehrzahl: Cherubim): Majestätisches (Engel-)Wesen, das Gottes Herrlichkeit repräsentiert.
[50]: Wird im Neuen Testament von Paulus zitiert: Römer 15,9.
2. Korinther 3
Wir sind Diener des neuen Bundes
4 Solch ein Vertrauen haben wir durch Christus zu Gott! 5 Nicht dass wir von uns aus dazu fähig gewesen wären und uns selbst etwas zuschreiben könnten: Nein, unsere Befähigung kommt von Gott 6 Er hat uns befähigt, Diener des neuen Bundes zu sein, des Bundes, der nicht vom Buchstaben, sondern vom Geist gekennzeichnet ist. Denn der Buchstabe des Gesetzes bringt den Tod, der Geist Gottes aber führt zum Leben 7 Schon der Dienst für das Gesetz, das mit Buchstaben in Steintafeln eingraviert war und den Tod brachte, hatte eine so herrliche Ausstrahlung – die später allerdings wieder verging –, dass die Israeliten Mose nicht ins Gesicht sehen konnten 8 Welche Herrlichkeit muss dann der Dienst haben, der in der Kraft des Geistes geschieht! 9 Wenn schon der Dienst, der den Menschen die Verurteilung brachte, mit solcher Herrlichkeit ausgestattet war, welche herrliche Ausstrahlung wird dann der Dienst haben, der den Menschen mit dem Freispruch die Gerechtigkeit bringt! 10 Im Vergleich mit dieser überragenden Herrlichkeit ist jene Herrlichkeit gar nichts 11 Wenn schon das, was vergehen muss, durch Herrlichkeit gekennzeichnet war, wie viel mehr wird die Herrlichkeit Gottes dann von dem ausstrahlen, was bleibt 12 Weil wir eine solche Hoffnung haben, treten wir mit großer Offenheit auf 13 Wir müssen nicht wie Mose das Gesicht mit einem Tuch bedecken. Er tat das damals, damit die Israeliten das Verblassen des Glanzes nicht sehen konnten 14 Doch bis heute sind sie wie mit Blindheit geschlagen. Ihre Einstellung hat sich verhärtet, denn wenn die Schriften des Alten Testaments vorgelesen werden, liegt für sie eine Decke darüber, die nur durch eine Verbindung mit Christus weggenommen werden kann 15 Ja, bis heute liegt diese Decke auf ihrem Herzen, wenn aus den Schriften Moses gelesen wird 16 Sie wird erst weggenommen, wenn das Volk sich zum Herrn wendet 17 Der Herr ist aber der Geist Gottes, und wo dieser Geist des Herrn ist, da ist Freiheit 18 So spiegeln wir alle mit aufgedecktem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn wieder. Und wir werden seinem Bild immer ähnlicher, denn seine Herrlichkeit verwandelt uns. Das alles kommt vom Herrn, dem Geist.Quellen
Neue evangelische Übersetzung: © 2019 by Karl-Heinz Vanheiden (Textstand 19.04) www.derbibelvertrauen.de
Die Losungen: © Evangelische Brüder-Unität - Herrnhuter Brüdergemeine. Weitere Informationen finden Sie hier.