Die Losungen


   Sunday, 21. August 2022  

1. Mose 24, 56

56  Doch er erwiderte: "Haltet mich nicht auf, nachdem Jahwe meine Reise hat gelingen lassen. Lasst mich zu meinem Herrn zurückkehren!"

Apostelgeschichte 8, 36

36  Als sie nun so auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Gewässer. "Hier gibt es Wasser", sagte der Eunuch, "was steht meiner Taufe noch im Weg?"




1. Mose 24

Eine Braut für Isaak

 1  Abraham war inzwischen sehr alt geworden, und Jahwe hatte ihn in jeder Hinsicht gesegnet  2  Da sagte Abraham zu seinem ältesten Diener, der alles verwaltete, was er besaß: "In Verantwortung vor meiner Nachkommenschaft [2]  3  will ich dich schwören lassen bei Jahwe, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau auswählst, die hier aus dem Land Kanaan stammt  4  Du sollst in meine Heimat gehen und dort unter meiner Verwandtschaft eine Frau für meinen Sohn Isaak suchen!"  5  Der Diener erwiderte: "Was soll ich aber tun, wenn die Frau mir nicht in dieses Land hier folgen will? Soll ich dann deinen Sohn in deine Heimat zurückbringen?"  6  "Auf keinen Fall!", sagte Abraham. "Mein Sohn soll niemals dorthin zurück!  7  Jahwe, der Gott des Himmels, der mich aus meiner Sippe und Heimat geholt, der mir geschworen hat, meinen Nachkommen [7] dieses Land hier zu geben, der wird seinen Engel vor dir herschicken, dass du eine Frau für meinen Sohn von dort holen kannst  8  Wenn die Frau dir nicht folgen will, bist du von dem Schwur frei. Aber meinen Sohn darfst du nicht dorthin zurückbringen!"  9  Da schwor der Diener bei der Nachkommenschaft Abrahams, seines Herrn, so zu handeln  10  Dann nahm er zehn von den Kamelen seines Herrn und machte sich mit allerlei kostbaren Geschenken aus dem Besitz seines Herrn auf den Weg. Er reiste nach Mesopotamien in die Stadt Nahors  11  In der Nähe des Brunnens vor der Stadt ließ er die Kamele niederknien. Es war gegen Abend um die Zeit, wenn die Frauen zum Wasserholen herauskommen  12  Dann betete er: "Jahwe, Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute gelingen und erfülle den Wunsch meines Herrn!  13  Du siehst, ich stehe hier an der Quelle und gleich kommen die jungen Frauen aus der Stadt, um Wasser zu holen  14  Dann will ich eine von ihnen bitten: 'Neige doch deinen Krug, dass ich trinken kann!' Wenn sie dann sagt: 'Trink nur! Ich will auch deine Kamele tränken!', dann lass es die sein, die du für deinen Diener Isaak bestimmt hast. Daran werde ich erkennen, dass du meinem Herrn gnädig bist."  15  Er hatte noch nicht zu Ende gebetet, als Rebekka mit einem Wasserkrug auf der Schulter aus der Stadt kam. Sie war die Tochter von Betuël und Enkelin von Milka, der Frau von Abrahams Bruder Nahor  16  Rebekka war sehr schön, eine unberührte junge Frau; noch hatte kein Mann mit ihr geschlafen. Sie stieg die Stufen zur Quelle hinunter, füllte ihren Krug und kam wieder herauf  17  Da lief der Diener ihr entgegen und sagte: "Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug schlürfen!"  18  "Trink nur, Herr!", sagte sie, nahm den Krug von der Schulter in die Hand und ließ ihn trinken  19  Als er genug getrunken hatte, sagte sie: "Ich will auch für deine Kamele schöpfen, bis sie ausreichend getränkt sind."  20  Schnell goss sie ihren Krug in die Tränkrinne aus und eilte zur Quelle zurück. Sie schöpfte so lange, bis alle Kamele genug hatten  21  Der Mann beobachtete sie, schwieg aber, um zu sehen, ob Jahwe seine Reise gelingen lassen würde  22  Als alle Kamele genug hatten, holte er einen kostbaren [22] goldenen Nasenring heraus sowie zwei schwere [22] goldene Armreifen  23  und fragte sie: "Wessen Tochter bist du? Und gibt es vielleicht im Haus deines Vaters einen Platz zum Übernachten für uns?"  24  "Ich bin die Tochter von Betuël", erwiderte sie, "den Milka dem Nahor geboren hat  25  Wir haben jede Menge Stroh und Futter und auch Platz zum Übernachten."  26  Da kniete sich der Mann hin, verbeugte sich vor Jahwe  27  und betete: "Gepriesen sei Jahwe, der Gott meines Herrn Abraham! Er hat ihm seine Güte und Treue nicht entzogen, denn er hat mich zum Haus der Verwandten meines Herrn geführt."  28  Das Mädchen war inzwischen ins Haus ihrer Mutter gelaufen und hatte alles erzählt  29  Nun hatte Rebekka einen Bruder namens Laban. Der lief gleich zu dem Mann an die Quelle hinaus,  30  denn er hatte den Nasenring und die Armreifen an seiner Schwester gesehen und gehört, was sie von ihm erzählt hatte. Als er hinauskam, stand der Mann tatsächlich noch bei den Kamelen an der Quelle  31  "Komm herein zu uns!", rief Laban. "Du bist von Jahwe gesegnet. Warum bleibst du draußen? Ich habe schon alles herrichten lassen, und auch für die Kamele ist Platz!"  32  Da ging der Mann mit ins Haus. Man sattelte die Kamele ab, gab ihnen Stroh und Futter und brachte ihm und seinen Männern Wasser, damit sie sich die Füße waschen konnten  33  Dann wurde ihm zu essen vorgesetzt. Doch er sagte: "Ich will nicht essen, bevor ich meine Botschaft ausgerichtet habe." – "Sprich!", sagte Laban  34  Er begann: "Ich bin Abrahams Diener  35  Jahwe hat meinen Herrn reich gesegnet und ihm ein großes Vermögen geschenkt. Er gab ihm Kleinvieh und Rinder, Silber und Gold, Sklaven und Sklavinnen, Kamele und Esel  36  Dazu hat Sara, die Frau meines Herrn, ihm noch im Alter einen Sohn geschenkt. Ihm hat er seinen ganzen Besitz vermacht  37  Nun hat mein Herr mich schwören lassen und mir aufgetragen: 'Du darfst meinem Sohn keine Frau auswählen, die hier aus dem Land Kanaan stammt,  38  sondern du sollst zur Familie meines Vaters gehen und dort unter meiner Verwandtschaft eine Frau für meinen Sohn suchen!'  39  Als ich einwandte, dass die Frau mir vielleicht nicht folgen will,  40  sagte er zu mir: 'Jahwe, vor dem ich lebe, wird seinen Engel mit dir schicken und deine Reise gelingen lassen, dass du eine Frau für meinen Sohn aus meiner Verwandtschaft, der Familie meines Vaters, holen kannst  41  Wenn meine Verwandten dir die Frau nicht geben, bist du von dem Schwur frei.'  42  So kam ich heute zu der Quelle und betete: 'Jahwe, Gott meines Herrn Abraham, lass doch meine Reise gelingen!  43  Du siehst, ich stehe hier an der Quelle: Wenn jetzt eine junge Frau herauskommt, um Wasser zu holen, werde ich sie um einen Schluck Wasser aus ihrem Krug bitten  44  Wenn sie dann sagt: „Trink nur! Ich will auch deine Kamele tränken!“, dann lass es die sein, die du für deinen Diener Isaak bestimmt hast.'  45  Ich hatte in meinem Herzen noch nicht zu Ende gebetet, als Rebekka mit einem Wasserkrug auf der Schulter herauskam, zur Quelle hinunterstieg und Wasser schöpfte. Da sagte ich zu ihr: 'Gib mir doch etwas zu trinken!'  46  Da nahm sie gleich den Krug von der Schulter und sagte: 'Trink nur, ich werde auch deine Kamele tränken!' Ich trank, und sie tränkte auch die Kamele  47  Als ich sie fragte, wessen Tochter sie sei, sagte sie: 'Ich bin die Tochter von Betuël, den Milka dem Nahor geboren hat.' Da legte ich den Ring an ihre Nase und die Reifen an ihre Arme  48  Dann kniete ich mich hin und verbeugte mich vor Jahwe. Ich dankte Jahwe, dem Gott meines Herrn Abraham, dass er mich in Treue den Weg geführt hat, dass ich die Tochter vom Bruder meines Herrn als Frau für seinen Sohn erbitten kann  49  Wenn ihr nun meinem Herrn Gunst und Vertrauen schenken wollt, sagt es mir! Und wenn nicht, sagt es mir auch! Dann werde ich anderswo suchen."  50  Da antworteten Laban und Betuël: "Das hat Jahwe gefügt! Wir können weder Ja noch Nein dazu sagen  51  Hier ist Rebekka, nimm sie mit! Sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie es Jahwe gefügt hat."  52  Als Abrahams Diener das hörte, warf er sich auf die Erde und huldigte Jahwe  53  Dann packte er Silber- und Goldschmuck aus, holte festliche Kleider hervor und schenkte alles Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er kostbare Geschenke  54  Dann aß und trank er zusammen mit seinen Männern, und sie legten sich schlafen.

Am nächsten Morgen sagte Abrahams Diener: "Lasst mich nun zu meinem Herrn zurückkehren!"
 55  Doch Rebekkas Bruder und ihre Mutter sagten: "Lass das Mädchen doch noch zehn Tage oder so bei uns bleiben, dann mag sie mit dir gehen!"  56  Doch er erwiderte: "Haltet mich nicht auf, nachdem Jahwe meine Reise hat gelingen lassen. Lasst mich zu meinem Herrn zurückkehren!"  57  Da sagten sie: "Wir rufen das Mädchen und fragen sie selbst!"  58  Sie riefen Rebekka und fragten: "Willst du mit diesem Mann reisen?" – "Ja, das will ich", erwiderte sie  59  So verabschiedeten sie ihre Schwester Rebekka mit ihrer Amme und den Diener Abrahams mit seinen Männern  60  Sie segneten Rebekka mit den Worten:

"Du, unsere Schwester, werde zu tausendmal Tausenden! Deine Nachkommen sollen siegreich sein und das Tor ihrer Feinde besetzen!"
 61  So brach Rebekka mit ihren Dienerinnen auf. Sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Der Diener nahm Rebekka mit und trat die Rückreise an  62  Isaak kam gerade von einem Gang zum Brunnen Beër-Lahai-Roï, [62] denn er wohnte zu dieser Zeit im Negev  63  Am späten Nachmittag war er hinausgegangen, um mit seinen Gedanken allein zu sein. Da sah er auf einmal Kamele kommen  64  Auch Rebekka hatte Isaak erblickt. Sie glitt vom Kamel herab und fragte den Diener:  65  "Wer ist der Mann, der uns dort über die Felder entgegenkommt?" – "Das ist mein Herr", erwiderte dieser. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich  66  Der Diener erzählte Isaak, wie alles gegangen war,  67  und Isaak führte Rebekka ins Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zur Frau und gewann sie lieb und tröstete sich über den Verlust seiner Mutter.


[2]: Schwöre ... Nachkommenschaft. Wörtlich: Lege deine Hand unter meine Hüfte. Das ist offenbar symbolisch gemeint – nicht als Berührung des Geschlechtsteils wie in heidnischen Fruchtbarkeitsriten. Solch eine Vorstellung ist dem Alten Testament fremd. Die Schwurgeste bestand in der erhobenen Hand, vergleiche 1. Mose 14,22.
[7]: meinen Nachkommen. Wörtlich: deinem Samen (Singular). Wird im Neuen Testament von Paulus zitiert: Galater 3,16.
[22]: kostbaren. Wörtlich: von einem halben Schekel Gewicht, etwa 6 g.
schwere. Wörtlich: mit einem Gewicht von 10 Schekel, etwa 110 g.

[62]: Vergleiche 1. Mose 16,14.

Apostelgeschichte 8

Der erste Nichtjude wird Christ

 26  Philippus aber wurde von einem Engel des Herrn beauftragt: "Geh Richtung Süden [26] auf die selten benutzte Straße, die von Jerusalem nach Gaza [26] hinunterführt."  27  Philippus machte sich sofort auf. Unterwegs traf er einen Äthiopier. Der war ein Eunuch, ein hoher Würdenträger: der oberste Finanzverwalter der Kandake, der äthiopischen Königin [27] . Er war nach Jerusalem gekommen, um dort Gott anzubeten,  28  und befand sich jetzt auf der Rückreise. Der Mann saß auf seinem Wagen und las in der Schriftrolle des Propheten Jesaja  29  Gottes Geist sagte zu Philippus: "Lauf hin und folge diesem Wagen!"  30  Philippus lief hin und hörte den Mann halblaut aus Jesaja lesen. Er fragte: "Verstehst du denn, was du liest?"  31  "Wie soll ich das können", erwiderte dieser, "wenn es mir niemand erklärt." So bat er Philippus aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen  32  Er hatte gerade folgenden Abschnitt gelesen:




"Er wurde wie ein Schaf zum Schlachten weggeführt, und wie ein Lamm, das beim Scheren stumm ist, kam kein Klagelaut aus seinem Mund
 33  In seiner Erniedrigung wurde das Strafgericht über ihm aufgehoben. Wer wird seine Nachkommen zählen können? Denn sein Leben wurde von der Erde weg emporgehoben." [33]  34  Der Eunuch wandte sich an Philippus: "Sag mir bitte, von wem hier die Rede ist! Spricht der Prophet von sich selbst oder von einem anderen?"  35  Da begann Philippus zu reden. Er knüpfte an dieses Schriftwort an und erklärte dem Äthiopier das Evangelium von Jesus  36  Als sie nun so auf der Straße dahinfuhren, kamen sie an ein Gewässer. "Hier gibt es Wasser", sagte der Eunuch, "was steht meiner Taufe noch im Weg?"  37   38  Er ließ den Wagen anhalten, und beide, Philippus und der Äthiopier, stiegen ins Wasser, und Philippus taufte ihn  39  Als sie wieder aus dem Wasser kamen, wurde Philippus vom Geist des Herrn entrückt. Der Eunuch sah ihn nicht mehr, trotzdem setzte er voller Freude seine Reise fort  40  Und Philippus fand sich in Aschdod wieder. Er zog von Stadt zu Stadt und verkündigte überall Gottes gute Botschaft. Schließlich kam er nach Cäsarea [40] .



[26]: Süden. Das kann auch bedeuten: "um die Mittagszeit".
Gaza. Ehemalige Philisterstadt an der Mittelmeerküste, etwa 80 km von Jerusalem entfernt. Sie war 57 v.Chr. als römische Stadt wieder aufgebaut worden.

[27]: äthiopische Königin. Das Königreich Äthiopien entspricht nicht dem heutigen Äthiopien. Es war das alte Nubien, südlich von Assuan bis nach Khartum im heutigen Sudan. Das Reich bestand seit dem 8. Jh. v.Chr. Kandake war der Titel der Königsmutter. Die Regierungsmacht ruhte in ihren Händen.
[33]: emporgehoben. Das könnte sich auf die Himmelfahrt beziehen, denn Jesaja 53,7-8 wurde nach der LXX zitiert.
[37]: Spätere Handschriften fügen hinzu: "Wenn du von ganzem Herzen glaubst", sagte Philippus, "kannst du getauft werden." – "Ja", sagte der Äthiopier, "ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist." (Diese Frage und die Antwort entsprachen der altkirchlichen Praxis und sind wahrscheinlich von daher in einige Handschriften hineingeraten.)
[40]: Cäsarea. Hafenstadt am Meer. Sitz der römischen Prokuratoren. Wurde von Herodes dem Großen an Stelle einer älteren phönizischen Siedlung als neue Stadt erbaut (20-10 v.Chr.).










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